Am 16.03.18 fand die vorletzte Abnahme im Zuge der Orgelrestaurierung statt: der erste Teil des 4. Bauabschnitts, der aufgrund von Unwägbarkeiten bei der Bereitstellung bereits bewilligter Fördermittel vorsichtshalber noch einmal zweigeteilt wurde, wurde abgeschlossen. Nur ein kleinerer Anteil der Abnahme wurde vertagt, da einige Einbauarbeiten komplexer waren und leicht verschoben wurden.
Die beauftragten Arbeiten umfassten ein breites Spektrum verschiedener Einbautätigkeiten, u.a.:
- Beledern der Taschen des Pedals
- Elektrik: Anschließen des Spieltischs, Einziehen neuer Kabel und Einbau neuer Gleichrichter
- Bau eines Motorkastens mit Ansaugkanal, um das „Klima“ der Luft zu verbessern, die für den Spielbetrieb verwendet wird und die sozusagen den ganzen „Organismus“ der Orgel durchströmt. Sie wird nun aus dem Kircheninnenraum statt aus dem unbeheizten Kirchturm angesaugt.
- Einfräsen von Schlitzen in die Seitenwände der Orgel, um die Luftzirkulation im Orgelgehäuse zu verbessern
- … und der Einbau einer Pedalmixtur, die zwar im Originalinstrument vorgesehen aber nie eingebaut wurde und die die einzige Erweiterung (bzw. Komplettierung) der Disposition der Orgel darstellt, die im Rahmen der Restaurierung vorgenommen wird.
Alte Technik trifft neue Technik: alte Setzerkombination mit neuer digitaler Technik verbunden | "Ersatzteilsammlung": einige Reservetaschen unterschiedlicher Größen | Neue Lüftungsschlitze seitlich im Gehäuse zur besseren Durchlüftung |
Dass langsam ein Ende des Projektes in Sicht ist wird auch dadurch offensichtlicher, dass endlich auch wieder Töne erklingen, wenn auch bisher nur sehr selektiv im Rahmen der ersten Tests. Hier eine erste Spielprobe des Orgelsachverständigen Herrn Martin Ludwig:
Auch wenn Herr Ludwig und Orgelbaumeister Lohmann noch fleißig fachsimpelten, welche Anpassungen noch erforderlich seien, so resümierte Herr Ludwig doch am Schluss: „das wird!“.
Bei der Abnahme wurden auch kurz die Ergebnisse der ersten Langzeitauswertung der überarbeiteten Heizungsanlage besprochen, die seit Herbst 2016 auch ein „klimareguliertes Lüften“ erlaubt: vor allem die aus Sicht der Schimmelvermeidung wichtigen Verläufe der relativen Luftfeuchtigkeit bewegen sich auf Basis der Sensoren der Heizungsanlage fast durchgängig im akzeptablen Bereich. Das zum Schutz der Orgel umgesetzte aufwendige Klimakonzept, das auch der baulichen Substanz der Kirche und seiner Einrichtung insgesamt zugute kommt, funktioniert, auch wenn Frau Erler vom Erzbistum noch Bedarf für etwas „Feintuning“ der Abstimmung durch die Heizungsbaufirma sieht.
Alles in allem ein sehr ermutigendes Zwischenergebnis, so dass wir mit viel Zuversicht der Neueinweihung am 10.06.18 um 10:30 Uhr entgegenblicken!